Informationen für Ärzte und Psychotherapeuten
Kognitive Störungen stellen einen wichtigen Behandlungsbaustein dar und sollten, sobald akute psychopathologische Symptome abklingen, gezielt untersucht und behandelt werden, da der Schweregrad neuropsychologischer Defizite einen aussagekräftigen Prädiktor für die soziale und berufliche Wiedereingliederung darstellt.
Auf Grundlage der aktuellen Forschungsbefunde wird ein Training kognitiver Fertigkeiten für die Behandlung psychischer Störungen dringend empfohlen.
Der Fokus ist auf den individualisierten Ansatz gelegt, allerdings können Trainings auch in Kleingruppen durchgeführt werden.
Ein ganzheitliches Training von kognitiven Funktionen, Entspannungsmethoden, Bildung von Alltagsstrukturen und Bearbeitung persönlicher Herausforderungen rundet die Betreuung ab.
Callosum – Die Denkmanufaktur steht Ihnen für Ihre Patienten hier als verlässlicher Partner zur Verfügung. Ich übernehme gerne in kooperativer Weiterbetreuung Ihrer PatientInnen.
Hintergrundinformationen
Kognitive Dysfunktionen treten bei verschiedenen psychiatrischen Störungen auf. In den vergangenen Jahren wurden vermehrt Studien zur Rolle kognitiver Defizite im Zusammenhang mit psychiatrischen Störungen wie beispielsweise depressive oder bipolare Störungen sowie ADHS und Autismus-Spektrum-Störungen veröffentlicht.
Kognitive Dysfunktionen spielen zudem eine entscheidende Rolle bei degenerativen Erkrankungen wie Formen von Demenz.
In Abhängigkeit vom Krankheitsbild können Auffälligkeiten in den kognitiven Domänen Lernen, Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Konzentration, Exekutivfunktionen oder Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit beobachtet werden, wobei durchaus mehrere Domänen gleichzeitig betroffen sein können.
Außerdem ist bekannt, dass die kognitive Leistungsfähigkeit unter anderem mit der aktuellen Symptomatik und Medikation sowie der motivationalen Lage der Person zum Zeitpunkt der Untersuchung zusammenhängt. Erst in den letzten Jahren wurde die zentrale Bedeutung kognitiver Dysfunktionen für die soziale und berufliche Rehabilitation von Patienten als unabdingbar anerkannt.
So können im Verlauf einer Schizophrenie oder Depression insbesondere kognitive Defizite zu massiven Problemen sowohl beim (Wieder-)Erlangen alltäglicher, sozialer und kommunikativer Fertigkeiten als auch beim beruflichen Wiedereinstieg führen. Diese Anzeichen liegen auch bei anderen psychiatrischen Erkrankungsbildern vor.