
Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch anwenden;
Es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch tun.
Johann Wolfgang von Goethe
Lernen – was ist das & wie geht das?
Sie fragen sich sicherlich, weshalb ich gerade dieses Bild gewählt habe. Auch das ist Lernen – und zwar mit allen Sinnen!
Allgemein gesagt, ist alles Neue, alles, was wir zum ersten Mal tun, oder nach langer Zeit wieder beüben für unser Gehirn ein „Lern- oder Wiederholungsprozess.“
Deshalb ist das Spielen umso wichtiger für Kinder. In ihrem Spiel bauen sie oftmals neue Erfahrungen ein, welche sie ausprobieren. Sei es das Vater-Mutter-Kind Spiel, in dem es v.a. um soziale, familiäre Interaktion, Pflege und Zuwendung geht oder der Bau von Lego-Gebilden, bei dem die Erfahrung im Umgang mit Materialien und Kreativität geübt wird.
Eine große Rolle spielt hier das sog. „Drei-Speicher-Modell“ bestehend aus ‚Ultrakurzzeitgedächtnis‘, Kurzzeitgedächtnis und Langzeitgedächtnis. Häufig findet Lernen unbewusst durch Erfahrung statt, denn unser Gehirn entscheidet selbstständig und für uns unbewusst, was wir lernen und speichern.
Schüler und Lernende müssen sich aber bewusst mit Lernstoff auseinandersetzen und diesen regelmäßig wiederholen. Die Vergessenskurve von Ebbinghaus zeigt diese Notwendigkeit der Wiederholung sehr gut auf.
Wie man diese Prozesse aktiv, bewusst und effektiv beeinflussen kann, darauf gehe ich im Detail in meinen Vorträgen und Workshops ein.
Lernen und Emotionen
Emotionen spielen im Lernprozess eine wichtige Rolle.
Dabei kommen sowohl positive Emotionen wie Stolz und Freude bis Lusterleben eine ebenso spezifische Bedeutung zu wie negative Emotionen wie Angst, Frustration oder Langeweile.
Emotionen haben für das Gestalten von Lernsituationen insofern eine besondere Bedeutung, als dass lernförderliche Emotionen eine mittelbare und unmittelbare Wirkung auf das Lernverhalten haben.
Positive Emotionen begünstigen das Lernen, indem sie
- eine aktivierende Wirkung auf zentrale und periphere physiologische Prozesse entfalten, die zu erhöhter Aufmerksamkeit und Konzentration führen. Darunter ist zu verstehen, dass die körperlichen Funktionen fokussiert werden, um die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit herstellen zu können.
- durch Lernerfolge und positive Rückmeldung das psychologische Belohnungssystem aktivieren und so das Lernverhalten positiv verstärken.
- durch eine positive Bewertung der Lernsituation und des Lerngegenstands eine positive Einstellung generieren und damit die Lernabsichten erhöhen.
Andererseits behindern negative Emotionen das Lernen, indem sie
- Misserfolgs- und Versagensängste erzeugen, die das Selbstkonzept des Lernenden maßgeblich negativ beeinflussen.
- durch eine Übererregung der physiologischen Parameter z.B. Herzrasen die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit des Lernenden einschränken.
- dazu führen, Lern- und Leistungssituationen zu vermeiden und den Anschluss im Lernplan zu verlieren.